BEAN TO BAR ALS NACHHALTIGKEIT
Bean-to-Bar ist ein Handelsmodel, bei welchem Unternehmen Kakaobohnen transparent von Händlern, Anbauern oder Kooperativen beziehen, bei welchen sich der Kakao auf ganz bestimmte Plantagen, Höfe oder Anbaugebiete zurückverfolgen lässt. Das Ziel dabei ist Zwischenhändler weitestgehend aus der Lieferkette auszuschließen und den Kakao so direkt wie möglich bei den Erzeugern einzukaufen. Dadurch bleibt ein Großteils des Kaufpreises bei den Anbauern und nur wirklich wertschöpfende Vermittler und solche, bei denen das Interesse der Anbauer im Vordergrund steht bleiben Teil der Lieferkette. Bei solchen Vermittlern kann es sich dann zum Beispiel um Anbauer-Kooperativen oder Kakao-Fermentierbetrieb handeln.
Ein Beispiel für solch einen Fermentierbetrieb ist zum Beispiel das Nicaragua Unternehmen Cacaonica R.L . Das Unternehmen sammelt die Kakaobohnen lokaler Anbauer und fermentiert und trocknet die Bohnen zentral und sorgt dadurch für eine konsistent Qualität des Kakaos für den Handel auf dem Weltmarkt. Dadurch kann Cacaonica R.L den Kakao der Region zu mehr als fairen Preisen vertreiben und sorgt auch dadurch dafür, dass lokale Kakaobauern Anreize haben in Bio-Qualität und nach nachhaltigen Prinzipien anzubauen. Gleichzeitig bietet das Unternehmen Expertise, Finanzierungshilfen und Ausbildungen für die Anbauer an. Solche Unternehmen arbeiten transparent und sind daran interessiert den Kakaohandel der Region in faire, zukunftsorientierte Berufe umzuwandeln.
Im Gegensatz dazu arbeitet der Massenkakaohandel mit undurchsichtigen und oft auf Ausbeutung basierenden Lieferketten, bei welcher sowohl Zwischenhändler, als auch Großunternehmen selbst oft Profit dadurch generieren den Kakao so billig wie möglich von den Anbauern abzunehmen. Hier zählt dann auch oft Quantität statt Qualität und das vom Schokoladenhersteller gezahlte Geld landet zu nur einem Bruchteil bei den Kakaoerzeugern.
Von solchen Zuständen wenden sich zur Zeit viele kleine, aber auch große Hersteller ab und sorgen für eine faire und transparente Lieferkette, was sich nicht nur positiv auf faire Bezahlung sondern auch essentiell auf die Qualität der Schokolade auswirkt.
Neben transparenten Lieferketten liegt der Fokus von Bean-to-Bar Schokolade auf dem speziellen Geschmack des Kakaos einzelner Regionen. Schokoladenhersteller, welche im Handwerk arbeiten möchten so die Aromenprofile und Geschmacksnuancen regionaler Anbaugebiete und lokaler Kakaosorten zu Geltung bringen. Ähnlich wie bei Weinen, bei welchen Rebsorte, Anbaugebiet, Hersteller und Jahrgang einen geschmacklich einzigartigen Wein erzeugen arbeiten Schokoladenunternehmen mit der Ernte einer jeweils bestimmten Region, Sorte und Jahrgang. Diese Region-spezifische Herstellung ist oft als Single-Origin Schokolade deklariert.